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Renovatio monetae - regionale Pfennigwährungen
Verrufungen (renovatio monetae) und Währungszwang (Wechselmonopol) kennzeichnen das System der hochmittelalterlichen Pfennigwährungen im Deutschen Reich. Zu bestimmten Stichtagen, meist jährlich, wurde das umlaufende Geld eingezogen („verrufen“). Wer Geschäfte auf dem Markt machen wollte, war gezwungen, sein Geld dort umzuwechseln, wobei man meist für 12 alte nur 9 neue Pfennige erhielt, so daß der Münz- und Marktherr praktisch eine jährliche „Vermögenssteuer“ von 25 Prozent erhob.
Österreich im Mittelalter
Österreich war im Mittelalter Teil des Deutschen Reiches. Die einheimische Münzprägung beginnt in Salzburg durch die Herzöge von Bayern bereits im 10. Jh. Die seit dem 12. Jh. durch die Salzburger Erzbischöfe gemünzten Pfennige aus den Silbervorkommen um Friesach in Kärnten (Friesacher Pfennige) bildeten zusammen mit dem etwas später entstandenen Wiener Pfennig die wichtigsten Geldsorten bis zur Mitte des 15. Jh. Goldmünzen sind zuerst in der zweiten Hälfte des 14. Jh., größere Silbermünzen als Pfennige erst in der zweiten Hälfte des 15. Jh. gemünzt worden. Die münzgeschichtlich wichtigste Region ist das im Mittelalter von Österreich noch unabhängige Tirol, das erst 1477 habsburgisch wurde. Mit den ab 1274/75 gemünzten Kreuzern und den 1486 in der Münzstätte Hall entstandenen ersten Talern (Guldiner (Guldengroschen) hat Tirol eine bedeutende Rolle in der europäischen Münzgeschichte des Mittelalters gespielt.