Die Nachfolger Alexander des Großen, die sog. Diadochen, begannen seit dem ausgehenden 4. Jh. v. Chr., ihre Porträts auf die von ihnen ausgegebenen Münzen zu setzen. Die hellenistischen Herrscherporträts der Makedonen, Ptolemäer, Seleukiden und anderer Herrscherfamilien gehören zu den qualitätvollsten Erzeugnissen der Münzkunst.
Marcus Antonius und Octavia
ca. 39 v. Chr.
Wien, Münzkabinett, Kunsthistorisches Museum Münzkabinett, KHM
Inventarnummer
GR 39102
Vorderseite
M • ANTONIVS • IMP • COS • DESIG ITER ET TERT. Büste des Marcus Antonius mit Efeukranz nach rechts, darunter: Lituus; in Efeu-Blumenkranz
Rückseite
III • VIR • / R • P • C. Kopf der Octavia auf Cista Mystica, auf beiden Seiten eine Schlange
Als Cistophoren bezeichnet man eine Gruppe von Silbermünzen im (Vergleich zur Tetradrachme reduzierten) Gewicht von 3 attischen Drachmen oder römischen Denaren zu etwa 12 g. Ihren Namen tragen sie nach dem Korb auf der Vorderseite, aus dem eine Schlange hervorkriecht (cista mystica). Sie wurden in Pergamon unter Eumenes II. für das pergamenische Reich als überstädtische Währung eingeführt. 16 Städte erhielten damals das Prägerecht für dieses Silbergeld. Kistophoren wurden über das Ende des pergamenischen Reiches hinaus auch in der Provinz Asia durch die römischen Prokuratoren geprägt. Später sind auch M. Antonius, Augustus und andere römische Kaiser auf Cistophoren vertreten.