Weitere Informationen
80Mz
Das islamische Spanien und Portugal
Die Iberische Halbinsel ist seit der arabischen Eroberung 711 dem islamischen Münzsystem angeschlossen. Das 756 gegründete Emirat Cordoba wurde 929 in ein eigenes Kalifat umgewandelt. Seither sind neben silbernen Dirham auch goldene Dinare gemünzt worden. Durch die christliche Rückeroberung (Reconquista) ist der islamische Herrschaftsbereich ständig zurückgegangen. 1492 ist mit der Eroberung von Granada die letzte maurische Herrschaft in Spanien beseitigt worden.
Kreuzzüge und Kreuzfahrerstaaten
Der Aufruf Papst Urbans II. zur Befreiung Jerusalems von den Heiden im Jahre 1095 hatte ein ungeahntes Echo. Im Ergebnis des 1099 zur Eroberung Jerusalems führenden ersten Kreuzzuges entstanden als erste Kreuzfahrerstaaten das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa, das Königreich Jerusalem (nach dem Verlust Jerusalems 1187 nach Akkon verlegt) und die Grafschaft Tripoli. Das in den Kreuzfahrerstaaten in der ersten Hälfte des 12. Jh. zunächst ausgegebene Kupfergeld steht in normannisch-sizilischer und byzantinischer Tradition. Die ab etwa Mitte des 12. Jh. anlaufende Denar- und später Groschenprägung folgt europäischem Muster. Bemerkenswert sind Imitationen islamischer Gold- und Silbermünzen mit einer Mischung aus arabischem und christlichem Gepräge. Mit dem Fall von Akkon 1291 endete die europäische Münzprägung im Heiligen Land.
Spanien und Portugal
Die Goldmünzen der ab 1088 regierenden Almoraviden (Marabotinos) waren Vorbild für die ersten Goldprägungen der christlichen Königreiche Kastilien und Portugal. Später ist, hauptsächlich durch das dynastisch mit Sardinien und Sizilien verknüpfte Aragon, der Standard der italienischen Florene und Dukaten übernommen worden. 1285 wurde das Münzwesen des Königreichs Aragon, unter Peter I. (1350-1368) auch Leon-Kastilien nach europäischem Muster ausgerichtet. Mit der Union der Reiche Leon-Kastilien und Aragon unter Ferdinand und Isabella (1479-1516) wurde das Münzwesen grundlegend umgestaltet und zeigt bereits neuzeitliche Züge. In Portugal ist Groschengeld nach europäischem Standard erst unter Ferdinand I. (1367-1383) in nennenswertem Umfang eingeführt worden.