Weitere Informationen
Zum Monetarnamen Aribaldo/Aribaldus s.: Felder, Egon: Die Personennamen auf den merowingischen Münzen der Bibliothèque nationale de France. München 2003. S. 81, 201 u. 560.
Die Merowinger
Die sich von einem Urahn namens Merowech ableitende Sippe fränkischer Kleinkönige übernahm unter Liquidierung der Reiche der Westgoten und Burgunder in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts die Macht in Gallien. Während der bekannte Reichsgründer Chlodwig noch keine eigenen Münzen ausgegeben und sich vermutlich mit pseudoimperialen Prägungen begnügt hat, ist sein Enkel Theudebert I. (534-548) von Neustrien von hervorragender numismatischer Bedeutung. Er hat als erster Germanenfürst Goldmünzen (Solidi und Trienten) mit eigenem Namen ausgegeben und sich damit bewußt über das Goldmünzenmonopol des Kaisers hinweggesetzt. Ende des 6. Jhs. wurde Verwaltung und Kontrolle des Münzwesens von sog. Monetaren übernommen, die anstelle des Königs ihren Namen auf die Münzen setzen. Königliche Münzen blieben fast vollständig auf seltene Solidi aus Marseille beschränkt, die vermutlich Fernhandelsfunktion hatten. In der zweiten Hälfte des 7. Jhs. kam zu einer starken Verringerung des Goldgehalts der Trienten, die schließlich in einer reinen Silberprägung von Denaren endete.
Madelinus monetarius - Monetarmünzen
Zur Besonderheit des fränkischen Münzwesens der Merowingerzeit gehört die Ausgabe von Münzen durch sogenannte Monetare, die mit ihrem Namen anstelle des Königsnamens die Münzen signieren. Es sind auf den Monetarmünzen über 800 Ortsnamen und annähernd 2.000 Monetarnamen überliefert. Über Funktion und Stellung der Monetare gibt es noch keine Klarheit. Fest steht aber, dass es sich nicht um die Handwerker des Münzbetriebs, sondern um eine herausgehobene Elite handelt, die wohl am ehesten mit der Organisation der Wirtschaft und des Steuersystems befaßt war.
Vom Gold zum Silber
Der Wechsel von der Gold- zur Silberwährung im 7. Jahrhundert bedeutete die entscheidende Weichenstellung für das Münzwesen des Mittelalters. Damit wurde endgültig mit den spätantiken Traditionen gebrochen. Für mehr als fünf Jahrhunderte genügte der aus Silber geprägte Denar (Pfennig) als einzige Geldsorte den wirtschaftlichen Erfordernissen des Mittelalters. Die Ablösung der Gold- durch eine Silberwährung, dürfte wesentlich mit dem Wirken des 680/81 ermordeten merowingischen Hausmeiers Ebroin zusammenhängen.