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Die Völkerwanderung
Als Völkerwanderung wird der Zeitraum vom späten 4. bis etwa zum Ende des 7. Jahrhunderts bezeichnet. Diese Zeit ist gekennzeichnet durch den Untergang des Weströmischen Reiches (476) und Staatsgründungen verschiedener germanischer Völker auf dem Boden des einstigen Römischen Reiches (Vandalen, Goten, Langobarden, Burgunder, Franken). Die neuen Herren übernahmen zunächst, soweit sie überhaupt Münzen prägten, die römischen Vorbilder. Diese sog. pseudoimperialen Münzen in Gold (Solidi und Trienten) und Silber (Siliquen) sind bisweilen nur an kleinen Äußerlichkeiten, bestimmten Zeichen oder einem abweichende Stil, bisweilen aber auch durch eine starke Barbarisierung von den römischen Kaisermünzen zu unterscheiden. Ende des 5., Anfang des 6. Jahrhunderts traten dann Vandalen, Ostgoten und Burgunder mit eigenen, den jeweiligen Herrscher nennenden Münzen hervor. Im Laufe des 6. Jahrhunderts kamen die Westgoten und Franken hinzu. Münzwerte und Münzsystem blieben dem spätantiken und oströmischen Münzwesen angepasst.
Münzreformen - Anastasius und Justinianus
Kaiser Anastasius (491-518) agierte politisch eher unauffällig, war aber als Finanzminister ein wahres Genie. Seine 498 vorgenommene Münzreform ist zugleich der Beginn der byzantinischen Münzgeschichte. Während an Gold (Solidus, Semissis, Triens) und Silber (Miliarense) nur geringfügige Veränderungen vorgenommen wurden, ist die Kupferprägung durch die Einführung eines gestaffelten Systems von 40, 20, 10 und 5 Nummi völlig neu geordnet worden. Kaiser Justinianus I. (527-565) hat die Reformen seines Vorgängers weitergeführt.